1. FC Herzogenaurach 1916 e. V.

1. FC Herzogenaurach 1916 e. V. -
Blau & Schwarz ein Leben lang!

Unsere Geschichte

Der 1.FC Herzogenaurach wird gegründet

Der 1. Mai 1916 ist ein Montag. In Herzogenaurach herrschen frühlingshafte Temperaturen von 14 Grad und es ist Feiertag wie im gesamten Reich. Am Abend treffen sich im "Kurhotel" Monopol (heut "Chilli's") 7 junge Männer. Für ein paar Stunden vergessen sie die Politik und die aktuellen Ereignisse. Man befindet sich mitten im 1. Weltkrieg. An mehreren Fronten tobt seit 1914 der Krieg. Im Norden findet die See-Schlacht im Skagerrat statt, im Westen lodert die Hölle von Verdun, im Osten müssen die Russen zurückgedrängt werden und im Süden stehen die Truppen im Alpenkrieg den Italienern gegenüber.

Der Eintrag in das Vereins­register

Zu diesem "Fähnlein der 7 Aufrechten" gesellen sich weitere junge Burschen, die in ihrer Freizeit dem runden Leder nachjagen. Zahlreiche heute noch bekannte Familiennamen finden wir unter den früheren Kickern: Georg Bucher, Adolf und Rudolf Daßler (damals gerade einmal 16 bzw. 18 Jahre alt), Konrad Drebinger, Hans Glas, Johann Gehr...

Das Jahr 1916

Der 1.FC Herzogenaurach wird gegründet

Der 1. Mai 1916 ist ein Montag. In Herzogenaurach herrschen frühlingshafte Temperaturen von 14 Grad und es ist Feiertag wie im gesamten Reich. Am Abend treffen sich im „Kurhotel“ Monopol (heute „Chilli´s“) 7 junge Männer. Für ein paar Stunden vergessen sie die Politik und die aktuellen Ereignisse. Man befindet sich mitten im 1. Weltkrieg. An mehreren Fronten tobt sein 1914 der Krieg. Im Norden findet die See-Schlacht im Skagerrat statt, im Westen lodert die Hölle von Verdun, im Osten müssen die Russen zurückgedrängt werden und im Süden stehen die Truppen im Alpenkrieg den Italienern gegenüber.

 

Und in der Heimat wird der Begriff „Ersatz“ zum Schlagwort: Statt Honig gibt es als Ersatz Kunsthonig, statt Seife als Ersatz Speckstein und statt Baumwolle als Ersatz Nesselfasern. Kein Wunder, dass man auch in der Heimat unter den Kriegsereignissen leidet. Aber Philipp Galster, Hans Heldrich, Karl Körner, Valentin Ort, Fritz Reinmann, Heinrich Seitz und Georg Sieber denken nicht an Not und Elend des Krieges. Sie sind begeisterte Fußballspieler und sie wollen nur eins: sie wollen einen eigenen Fußballverein, ihren Fußballverein aus der Taufe heben:

1. Fußballclub 1916 Herzogenaurach oder kurz 1. FC Herzogenaurach 1916 soll er heißen. Der Eintrag ins Vereinsregister erfolgte mit einiger Verspätung am 01.09.1919.

 

Zu diesem „Fähnlein der 7 Aufrechten“ gesellen sich weitere junge Burschen, die in ihrer Freizeit dem runden Leder nachjagen. Zahlreiche heute noch bekannte Familiennamen finden wir unter den frühen Kickern: Georg Bucher, Adolf und Rudolf Daßler (damals gerade einmal 16 bzw. 18 Jahre alt), Konrad Drebinger, Hans Glas, Johann Gehr, Konrad Hagen, Hans Haselmann, Matthias Heller, Willi Heydt, Heinrich Litz, Christoph und Georg Maier, Otto Mandelkow, Georg Nerdinger, Christoph Reinmann, Georg Reiter, Georg Scharf, Hans Schobert, Konrad Schwab, Hans Seeberger, Michael Walz, Hans Welker 1, Hans Welker 2, Fritz Zehlein und Hans Zenger. Die meisten von ihnen hatten sich bereits von der Gründungsversammlung zum „wilden Fußballspielen“ getroffen. Man kickte in der „Kalchgrubn“außerhalb des ehemaligen Würzburger Tors oder in der „Vorstadt“ östlich der Erlanger Straße. Jetzt aber sollte der Fußballsport in geordneten, fest organisierten Formen ablaufen.

 

Zunächst war die Gaststätte „Zum Löwen“ am Ende der Haupstraße Treffpunkt der jungen Kicker. Als erstes offizielles Vereinslokal muss aber die Gaststätte „Zur Linde“ (Familie Staudigel gegenüber dem neugebauten Liebfrauenhaus) bezeichnet werden. Erster offizieller „Spielplatz“ war vier Jahre lang die Wiese westlich der Bahnhofstraße zwischen Postplatz und Aurach. In stolzer Erinnerung sprachen unsere jungen Vereinsmitglieder davon, wie sie sonntags nachmittags in jenen Gründerjahren das Torgebälk von der Vereinsgaststätte zum Sportplatz trugen und dort befestigten.

 

Einen geordneten Spielbetrieb gab es infolge des Krieges in den ersten beiden Jahren noch nicht. Man trug in Ermangelung eines geeigneten Platzes Freundschaftsspiele auswärts aus. Zu Fuß, mit Fahrrädern oder auf Pferdewagen ging es zu den Gegners Plätzen! Es war eine harte, aber schöne Pionierzeit. Um 1919 begann dann ein geordneter Verbandsspielbetrieb und langsam nahm auch das Vereinsleben fest organisierte Formen an. Zahlreiche Kriegsheimkehrer verstärkten den Verein. 1919 erfolgte die Eintragung in das Vereinsregister. Im gleichen Jahr wurde das Vereinslokal von der „Linde“ weiter in die Stadt verlegt, und zwar in den „Bayerischen Hof“.

 

Im April 1921 leistete man sich bereits einen Trainer. Sportlehrer Minikus aus Nürnberg wurde mit dem Training beauftragt. Gleichzeitg wurde mit Heinrich Dörr ein eigener Spielleiter gewählt. Damals gab es in der Region vier Klassen. Der FC stieg bereits im ersten Jahr von der untersten Klasse in die A-Klasse auf.

Der FC war damals der einzige Fußballverein im Altlandkreis Höchstadt/Aisch. Folglich ging es bei den Auswärtsspielen nach Forchheim, Erlangen und Nürnberg. Noch immer „reiste“ man mit dem Pferdegespann oder mit dem Fahrrad, denn das Zugfahren war zu teuer. Nach der Rückkehr von den Auswärtsspielen waren sich die Aktiven darüber im klaren: ein neuer, größerer Sportplatz muss her! Zuletzt hatte man auf der „Geißbockwiese“, einem „Sportplatz“ rechts der Ansbacher Straße unterhalb des Goldbergangers gespielt. Obwohl ein Teil des angrenzenden Waldes abgeholzt worden war, erwies sich der Platz als viel zu klein für einen vernünftigen Spielbetrieb.

 

Daher verhandelte eine Abordnung des Vereins mit Baumeister Andreas Kurr wegen des Verkaufs der sog. „Luwigshöhe“, einem Gelände am Hans-Ottenberg. Hier wurden 1933/34 die evangelische Kirche und das Pfarrhaus gebaut (von-Seckendorff-Straße). Der Erwerb des neuen vereinseigenen Geländes brachte in der Folge einen gewaltigen Aufschwung für den FC. 1922 konnte hier der Spielbetrieb aufgenommen werden. Im Osten begrenzte den Platz ein Bretterzaun und im Norden befanden sich ebenfalls ein Zaun und Schrebergärten, deren Besitzer wenig erfreut waren, wenn Bälle in ihren Gemüsebeeten landeten.

 

Spannende Wettkämpfe waren auf dem „Platz auf der Ludwigshöhe“,wie man das Gelände nannte, zu sehen. Man spielte gegen des Fußballclub Bruck, die Spielvereinigung Bayern (heute TV 48 Erlangen), maß sich mit dem Fußballclub und und der Spielvereinigung Zirndorf, der Sportvereinigung Forchheim, mit Germania Schniegling, dem Fußballsportverein 83 Nürnberg und spielte gegen Schwabach.

Leider hatte unsere Mannschaft das Pech, am Ende der Verbandsrunde „nur“ auf dem zweiten Platz zu landen. Aber die Spiler dieser Elf kannten alle im Stödtchen: Georg Bischof, Valentin Ort, Oskar Heubeck, Christoph Reinmann, Fritz Zehlein, Christoph Maier, Baptist Reinmann, Max Ströbel, Ludwig Römmelt, Max Stadter und Joseph Körner.

Das Salz in der Suppe bei allen Fußballspielen sind und waren Lokalderbys. Auch solche gab es für den 1. FCH schon zu Beginn der 20er Jahre. Am 28. September 1921 hatte der Turnverein eine eigene Fußballmannschaft gegründet, die unter dem Namen Bayern Herzogenaurach auflief. Aber: unser FC wurde in all den ausgetragenen Stadtderbys nie besiegt.

 

Vier Jahre dauerte die Rivalität, bis am 6. September 1925 die Verschmelzung der beiden Vereine unter dem neuen Vereinsnamen „Vereinigter Fußballclub Herzogenaurach“ erfolgte. Doch schon 1927 sprach sich die Mitgliederversammlung wieder für den alten Namen „1. Fußballclub Herzogenaurach 1916“ aus.

Zweifellos waren die 20er Jahre ein erster Höhepunkt im Vereinsleben des FCH. Namhafte Trainer, wie Winter, der frühere Mittelläufer des FCN, und Loni Seiderer, der glänzende Mittelstürmer der Kleeblätter aus Fürths großer Fußballzeit wurden verpflichtet. Herausragender Spieler unserer 1. Mannschaft war unstreitig der pfeilschnelle Baptist Reinmann. Der Flügelflitzer wechselt im Mai 1926 zum FC Nürnberg, eroberte sich dort einen Stammplatz und wurde viermal in die Nationalmannschaft berufen.

 

Leichtathleten, Theaterspieler und wieder ein neuer Sportplatz

Neben der hervorragenden Fußballmannschaft unterhielt der FC auch eine recht gute Leichtathletikabteilung. Unter der Leitung von Georg Schürr wurden anfangs Staffel- und Kurzstreckenläufe in der Würzburger Straße (Zwischen Garten- und Dambachstraße) wurden durchgeführt und am Sportplatz auf der Ludwigshöhe maßen sich Leichtathleten aus den Nachbarstädten bei Sportfesten.Daneben gab es Frühjahrs- und Herbstwaldläufe durch den Donwald und um das Waldgebiet.

Über die rührige Theaterabteilung ist an anderer Stelle zu lesen. 1927 wechselte der Verein sein Lokal. Künftig war für 20 Jahre die Gastwirtschaft „Heubeck“ (später „Zur Tenne“) das Vereinslokal in der Hinteren Gasse. Immer wieder diskutierten Spieler und Fans darüber, dass das Gelände auf der Ludwigshöhe zu klein und den Beanspruchungen nicht mehr gewachsen sei. Eine eigens eingesetzte Kommission mit den Mitgliedern Körner, Hornfischer, Schürr, Scharf und Oed nahm die Verhandlungen um ein neues Gelände auf. Nach längeren Bemühungen und Verhandlungen mit sieben Grundstücksbesitzern erwarb man das heutige Gelände am oberen Weihersbach.

 

Aber es war noch ein langer und beschwerlicher Weg, bis hier oben auf der Höhe der Platz so hergerichtet war, dass auf ihm auch Spiele ausgetragen werden konnten. Die Mitglieder griffen zu Schaufeln und Spaten und in einer imponioerenden Leistung der zahlreichen Helfer war es schließlich geschafft: Der neue FC Platz war fertiggestellt (14. Oktober 1928).

Höhepunkt der Eröffnungsfeierlichkeiten des neuen Vereinsgeländes war ein Militärkonzert am Abend im Vereinshaus. In einer wirtschftlichen schwierigen Zeit mussten dank der freiwilligern Arbeitsleistungen nur knapp 9.000 Reichsmark aufgebracht werden und das war nur möglich, weil ein Quadratmeter Boden gerade einmal 36 Pfennige kostete.

 

Der Nationaltorwart, die Nürnberger Torhüterlegende Heiner Stuhlfauth, übernahm dank der Vermittlung durch Baptist Reinmann im Juli 1931 das Traineramt beim Herzogenauracher Club.

Unter seiner Leitung wurde sofort der Aufstieg in die mittelfränkische Kreisliga geschafft. Auf neutralen Plätzen besiegte man den FC Weißenburg mit 6:0 und die „Posterer“ aus Nürnberg mit 1:0.

Hans Limmer, Josef Walz, Georg Limmer, Reinhold Horn, Christoph Zehlein, Christoph Maier, Jakob Körner, Adam Zenger, Georg Römmelt, Max Stadter und Adam Schacher waren damals die Helden im Städtchen. Drei Jahre hielt sich unser Club in der Bezirksklasse, dann stieg man ab: zahlreiche Verletzungen und Spielersperren waren die Ursachen.

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Schwere Zeiten

Schon zu Beginn der 30er Jahre wehte in Deutschland ein anderer politischer Wind, den ab 1933 auch die Vereine zu spüren bekamen, auch die Sportvereine. Die Jahre des Nationalsozialismus brachten auch im Sportwesen einschneidende Veränderungen. Das politische Geschehen nahm viele wertvolle Kräfte in Beschlag, die früher in der Vereinsverwaltung wertvolle Arbeit geleistet hatten. Sportlich bedeutete das für den FC, dass durch die Zwangsauflösung des ehemaligen Arbeitersportvereins ,,UNION" und der aus der katholischen Jugendbewegung hervorgegangenen DJK Herzogenaurach (Deutsche Jugendkraft) talentierte Spieler zum Verein stießen und hier die Reihen der Aktiven verstärkten.

Nachkriegsjahre

Hatte der FC während des Kriegs den Spielbetrieb aufrecht halten können, so war er auch der erste Verein, der nach Kriegsende eine geordnete Vereinstätigkeit und einen geregelten Spielbetrieb wieder aufnahm. Freilich beschränkte sich letzterer anfangs nur auf Freundschaftsspiele, weil man sich an verantwortlicher Stelle erst 1946 zur Gründung eines Sportverbandes und zur Einteilung fester Ligen durchringen konnte. Auch die Mitglieder des früheren Arbeitersportvereins ,,UNION" formierten sich wieder, schlossen sich zunächst auch dem FC an, traten jedoch im April 1946 wieder aus und gründeten den ASV (Allgemeines Sportverein).

Das Jahr 1933

Schwere Zeiten: 1933 - 1945

Schon zu Beginn der 30er Jahre wehte in Deutschland ein anderer politischer Wind, den ab 1933 auch die Vereine zu spüren bekamen, auch die Sportvereine. Die Jahre des Nationalsozialismus brachten auch im Sportwesen einschneidende Veränderungen. Das politische Geschehen nahm viele wertvolle Kräfte in Beschlag, die früher in der Vereinsverwaltung wertvolle Arbeit geleistet hatten. Sportlich bedeutete das für den FC, dass durch die Zwangsauflösung des ehemaligen Arbeitersportvereins „UNION“ und der aus der katholischen Jugendbewegung hervorgegangenen DJK Herzogenaurach (Deutsche Jugendkraft) talentierte Spieler zum Verein stießen und hier die Reihen der Aktiven verstärkten.

 

Trotz aller spielerischen Verstärkung musste unser FC 1934 eine Klasse tiefer antreten. Der Abstieg von der mittelfränkischen Kreisliga in die Kreisklasse war trotz aller Anstrengungen nicht aufzuhalten. Militärdienst und ab 1939 Kriegseinsatz mit ersten Gefallenen schwächten den Verein. Unser herausragender Spieler Adam Zenger, er wurde immer wieder mit Nationalspieler Baptist Reinmann verglichen, kam vom russischen Kriegsschauplatz nicht mehr nach Hause.
Da während des Kriegs alle anderen Vereine ihre Tätigkeit einstellen mussten, konnte der FC seinen Spielbetrieb bis 1945 aufrechterhalten, wenn auch mit eingeschränkter Kraft. Kriegsheimkehrer und Fronturlauber sowie Sportkameraden, die auf dem Fliegerhorst stationiert waren, engagierten sich beim FC.

 

Michael März, der als Soldat auf dem Fliegerhorst in Herzogenaurach Dienst tat sowie Reinhold Horn, der infolge einer Verwundung aus der Wehrmacht entlassen worden war, leiteten den Spielbetrieb und setzten sich nach Kräften für den Verein ein.

 

Nachkriegsjahre

Hatte der FC während des Kriegs den Spielbetrieb aufrecht halten können, so war er auch der erste Verein, der nach Kriegsende eine geordnete Vereinstätigkeit und einen geregelten Spielbetrieb wieder aufnahm. Freilich beschränkte sich letzterer anfangs nur auf Freundschaftsspiele, weil man sich an verantwortlicher Stelle erst 1946 zur Gründung eines Sportverbandes und zur Einteilung fester Ligen durchringen konnte. Auch die Mitglieder des früheren Arbeitersportvereins „UNION“ formierten sich wieder, schlossen sich zunächst auch dem FC an, traten jedoch im April 1946 wieder aus und gründeten den ASV (Allgemeines Sportverein).

 

Sicherlich war das ein Verlust für den FC, denn man verlor talentierte junge Fußballer, machte dies aber durch eine intensive Jugendarbeit in den Folgejahren wieder wett. Fakt aber war, dass in den Folgejahren die Lokalkämpfe zwischen dem ASV und dem FC das Salz in der Suppe bei zahlreichen Lokalderbys waren. Doch es galt für den Verein nach 1945 größere Probleme zu lösen. Da war zum Beispiel die „Entnazifizierung“. 75 Fragebogen, fein säuberlich ausgefüllt, mussten für jedes Mitglied ab Herbst 1945 der Militärregierung vorgelegt werden. Am 19. April 1946 konnte dann der Mitgliederversammlung eine nach demokratischen Grundsätzen ausgearbeitete und von der Militärregierung genehmigte Satzung präsentiert werden, so dass einer „Neulizensierung“ des FC nichts mehr im Wege stand.

 

Differenzen gab es mit dem ASV wegen der Sportplatznutzung. Da der Platz des ASV nach dem Zusammenbruch noch nicht fertiggestellt war, trug der ASV seine Heimspiele auf unserem FC Platz aus. Die Streitigkeiten, die daraus entstanden - sogar ein Privatprozess wurde geführt - konnten im Januar 1949 durch einen Vertrag zwischen beiden Vereinen beseitigt werden. Gegen die „Zurückstufung“ in die B-Klasse 1949 wehrten sich die Verantwortlichen beim FC 1949 mit Erfolg. Der 1. Vorsitzende Hans Römmelt und Michael März erreichten durch einen Besuch beim Verband in München, dass unsere Mannschaft künftig in die A-Klasse eingegliedert wurde.

 

Kurzes Gastspiel

Ein kurzes Gastspiel lieferte nach dem Krieg die Handballabteilung. Im Protokollbuch findet sich unter dem 30. Mai 1946 folgender Eintrag: „Verwaltungssitzung … Punkt 5. Handballabteilung: Die Leitung der neugegründeten Handballabteilung wurde Herrn Konrad Daßler übertragen.“ Über Spielergebnisse geben die Bücher keine Auskunft. In den Unterlagen existiert lediglich ein Bild der Mannschaft. Darauf erkennen wir zahlreiche Sportgrößen der Nachkriegszeit, unter ihnen Malermeister Josef „Sepp“ Hildel, Hans Bitter, den vielfachen Seniorenweltmeister in der Leichtathletik sowie den späteren Landrat Dr. Georg Dassler. Die Handballer scheinen im Verein keine große Lobby besessen zu haben. Im April 1948 kriselte es zwischen Hauptverein und Handballabteilung. Der Abteilungsleiter Konrad Dssler unterstellte der Vorstandschaft „ein abgekartetes Spiel“ gegen seine Abteilung zu führen. Grund dafür war ein Streit um die Benutzung des Platzes Anfang April 1948.

 

Damals wollten an einem Sonntagvormittag sowohl die Fußball-Jugendmannschaft als auch die Handballer ein Spiel austragen. Das Handballspiel, auf 10 Uhr angesetzt, verzögerte sich jedoch, weil der Gegner infolge einer Zugverspätung nicht pünktlich anreisen konnte, die Jugendmannschaft ihrerseits allerdings auf einen pünktlichen Spielbeginn kurz nach 11 Uhr bestand. Schließlich mussten die Handballer auf den Platz des ASV ausweichen. In einer wenige Tage später anberaumten Sitzung kamen die Handballer überein, geschlossen den FC zu verlassen und zum Turnverein überzutreten. Damit war praktisch der Bruch vollzogen und im Mai 1948 erklärte man seitens der Vorstandschaft des FC, dass man die Handballmannschaft vom Spielbetrieb abgemeldet habe.

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Große Erfolge im Nachwuchsbereich

Unter der Führung von Ludwig Nagel hatten unsere Schüler- und Jugendmannschaften 1946 bis 1951 großartige Erfolge. Selbst die Schülermannschaft des 1. FC Nürnberg wurde im ,,Zabo" in Nürnberg mit 3:0 besiegt. Damit war man mitttelfränkischer Schülermeister und unterlag lediglich im Endespiel um die Bayerische Meisterschaft 1950 dem Ballspielclub Augsburg. Die 1. Jugendmannschaft wurde zweimal Kreisjugendmeister des Fußballkreises Erlangen - Forchheim und einmal hinter dem 1. FC Nürnberg 2. Mittelfränkischer Jugendmeister.

Goldene Jahre: die 50er

Unter dem Vorsitzenden Simon Körner wurde unsere 1. Mannschaft eine feste Größe im mitelfränkischen Amateurfußball. Es gelang der Aufstieg in die Bezirksliga Mittelfranken, die damals noch II. Amateurlige (unmittelbar unter der Bayernliga) genannt wurde. Torhüter Franz Hanika und Halbstürmer Hans Mages gehörten damals zu den Stützen der Mannschaft. Höhepunkt im Vereinsleben brachten die Jahre 1953/54. Am nordwestlichen Ende des Vereinsgrundstücks wurde ein Vereinsheim gebaut.

Das Jahr 1945

Große Erfolge im Nachwuchsbereich

Unter der Führung von Ludwig Nagel hatten unsere Schüler- und Jugendmannschaften 1946 bis 1951 großartige Erfolge. Selbst die Schülermannschaft des 1. FC Nürnberg wurde im „Zabo“ in Nürnberg mit 3:0 besiegt. Damit war man mitttelfränkischer Schülermeister und unterlag lediglich im Endespiel um die Bayerische Meisterschaft 1950 dem Ballspielclub Augsburg. Die 1. Jugendmannschaft wurde zweimal Kreisjugendmeister des Fußballkreises Erlangen – Forchheim und einmal hinter dem 1. FC Nürnberg 2. Mittelfränkischer Jugendmeister.

 

Goldene Jahre: die 50er

Unter dem Vorsitzenden Simon Körner wurde unsere 1. Mannschaft eine feste Größe im mitelfränkischen Amateurfußball. Es gelang der Aufstieg in die Bezirksliga Mittelfranken, die damals noch II. Amateurliga (unmittelbar unter der Bayernliga) genannt wurde. Torhüter Franz Hanika und Halbstürmer Hans Mages gehörten damals zu den Stützen der Mannschaft.Höhepunkt im Vereinsleben brachten die Jahre 1953/54.

Am nordwestlichen Ende des Vereinsgrundstücks wurde ein Vereinsheim gebaut. Am 23. Oktober 1953 wurde mit dem Bau begonnen und schon am 26. Juni 1954 fand die feierlich Einweihung statt. Viele fleißige Mitglieder hatten in freiwilliger Leistung ein Schmuckstück geschaffen.

Herauszuheben sind hierbei Baumeister Georg Sieber sowie Hans Hornfischer, Andreas Bucher, Fritz Schrepfer, Josef Hildel, Kassier Fritz Reinmann sowie der rastlose 1. Vorsitzende Walter Röder. Ohne ein Darlehen der Brauerei Tucher in Höhe von 23.000 DM wäre der Bau allerdings nicht möglich gewesen.

Das neue Heim wurde nun anstelle der einstigen „Turnus-Treffen“ in verschiedenen Gasthäusern (zuletzt Bayerischer Hof, Gaststätte Heubeck und schließlich Weißer Hahn) der Mittelpunkt des Vereinslebens. Aber auch hier wurde in den Folgejahren immer wieder erweitert und angebaut: 1962 wurden eine neue Küche geschaffen, es wurden die Toilettenanlagen erneuert und vier Jahre später vergrößerte man den Saal und schuf neue Umkleidekabinen.

 

Dann wurde ein Geschäftszimmer unmittelbar an den Treppen zum Festplatz eingerichtet und zuletzt unser schöner „Freisitz“ errichtet, der sich während der Spiele und nach Spielende bestens für angeregte Gespräche und für Sommerfeste eignet. Auch wenn es Anfang der 50er Jahre immer wieder wirtschaftliche Probleme gegeben hat: mit dem Aufschwung in der Zeit des sog. Wirtschaftswunders blickte man hoffnungsvoll in die Zukunft. Mit dem WM-Sieg von 1954 und dem Siegeszug der hiesigen Industrie wurden manche Schwierigkeiten gemeistert: Wir (die Deutschen) waren wieder wer!

 

Und wie sehr schwärmt heute noch die „Ü-70-Generation“ von den schönen Zeiten während des deutschen Wiederaufbaus: als man noch per LKW (mit Holzvergaser!) zu den Auswärtspielen oder sogar mit eigenen und geliehenen Fahrrädern in Richtung Erlangen, Forchheim oder in den Aischgrund strampelte! Ab 1951 stellte die Firma Omnibus Peetz für 60 DM ihren Bus zur Verfügung und die Fans konnten ihre Idole für einen Fahrpreis von 1 DM begleiten. Im Bus herrschte immer ausgelassene Stimmung. Und vor allem: es wurde immer gesungen! Egal, ob man gewonnen oder verloren hatte! „Es zogen elf Spieler wohl über den Rhein...“ und natürlich das „Clublied“ wurden geschmettert.

 

Bayerischer Pokalmeister und Spanienfahrt

Dringende und schwerwiegende Probleme wurden in den Sitzungen im neuen Clubheim diskutiert: Sollte man der Betriebsmannschaft von Adi Dassler den Clubplatz für Spiele zur Verfügung stellen (einstimmig befürwortet)? Ist es lohnenswert, Bauschutt aus Nürnberg für den Bau des Clubheims heranzufahren? Soll das Clubheim eine Tribüne erhalten?

 

Im Sommer 1954 wurde nicht nur die Deutsche Nationalmannschaft in der Schweiz Weltmeister, unser Club wurde sechs Wochen nach diesem denkwürdigen Ereignis in Weißenburg gegen den südbayerischen Vertreter aus Gersthofen Bayerischer Pokalmeister mit 4 : 2.

 

Zum Jahreswechsel 1954/55 weilte erstmals eine Fußballmannschaft aus der Aurachstadt im Ausland. Nach langer Busfahrt waren die Spielergebnisse in kleineren Orten zwischen Barcelona und Malaga nur zweitrangig. Wichtiger war, dass man Land und Leute kennenlernte und Beziehungen zu spanischen Spielern knüpfte, von denen einige später bald eine neue Heimat an der Aurach fanden: die ersten ausländischen Spieler kamen nach Herzogenaurach, lange bevor die Profivereine solche anheuerten.

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Lokalrivalen

Ende März 1946 war die von den Machthabern 1933 aufgelöste ,,UNION" als ASV (Allgemeiner Sportclub) wiedererstanden. Mit Widerwillen sahen es manche FC-Mitglieder, dass die ,,Roten" bis zum Frühjahr 1949 auf dem FC-Platz kickten. Die Rivalität zwischen den beiden Vereinen flammte immer wieder auf, nicht nur bei Fußballwettkämpfen. Übermotivierte Mitglieder gab es auf beiden Seiten. So wurden interne Spielersperren verhängt oder sogar mit dem Vereinsausschluss gedroht, wenn jemand nur das Training des Kontrahenten beobachtete. Als der ehemalige FC-Trainer Georg Römmelt es wagte, die Jugendmannschaft des Lokalrivalen zu übernehmen, hätte das beinahe zur ,,großen Krise" beim FC geführt. Über Römmelt wurde die ,,Vereinsacht" verhängt, weil er die Jugendlichen vom ASV mit folgenden Worten scharf gemacht haben soll: ,,Los, los, ihr müsst schneller werden, um denen da droben eins auswischen zu können ..."

Platzsanierung

Nicht nur der Bau des Kunstrasenplatzes 2015 ist ein Meilenstein in der Entwicklung unseres Herzogenauracher Clubs, auch die Erweiterung und Platzsanierung des FC-Geländes 1963 und 1968 sind bedeutende Meilensteine für den Ausbauder gesamten Sportanlage.. Bevor die Platzsanierung 1963 in Angriff genommen werden konnte, - man berechnete die Kosten auf 120.000 DM - wurde erst einmal das Gelände auf Vordermann gebracht.

Das Jahr 1960

Lokalrivalen

Ende März 1946 war die von den Machthabern 1933 aufgelöste „UNION“ als ASV (Allgemeiner Sportclub) wiedererstanden. Mit Widerwillen sahen es manche FC-Mitglieder, dass die „Roten“ bis zum Frühjahr 1949 auf dem FC-Platz kickten. Die Rivalität zwischen den beiden Vereinen flammte immer wieder auf, nicht nur bei Fußballwettkämpfen. Übermotivierte Mitglieder gab es auf beiden Seiten. So wurden interne Spielersperren verhängt oder sogar mit dem Vereinsausschluss gedroht, wenn jemand nur das Training des Kontrahenten beobachtete.

 

Als der ehemalige FC-Trainer Georg Römmelt es wagte, die Jugendmannschaft des Lokalrivalen zu übernehmen, hätte das beinahe zur „großen Krise“ beim FC geführt. Über Römmelt wurde die „Vereinsacht“ verhängt, weil er die Jugendlichen vom ASV mit folgenden Worten scharf gemacht haben soll: „Los, los, ihr müsst schneller werden, um denen da droben eins auswischen zu können ...“ Auch die Rivalität mit den „Fröschen“ aus Büchenbach darf nicht unerwähnt bleiben. Als der Clubheimpächter Bruno Kroninger 1965 zur SpVgg Büchenbach wechselte, kochte die FC-Seele über.

 

Platzsanierung

Nicht nur der Bau des Kunstrasenplatzes 2015 ist ein Meilenstein in der Entwicklung unseres Herzogenauracher Clubs, auch die Erweiterung und Platzsanierung des FC-Geländes 1963 und 1968 sind bedeutende Meilensteine für den Ausbau der gesamten Sportanlage.. Bevor die Platzsanierung 1963 in Angriff genommen werden konnte, – man berechnete die Kosten auf 120.000 DM – wurde erst einmal das Gelände auf Vordermann gebracht. Mit einer großzügigen Spende der F. Schaeffler (55 Zentner Zement und 50 Zentner Kies) wurde der Aufgang vom Weihersbach her betoniert.

Auch die Aktiven trugen zur Kosteneinsparung bei. Sie verzichteten auf einen Vereinszuschuss für eine Ausflugsfahrt , so dass von dem eingesparten Geld zwei Scheinwerfermasten zur Platzbeleuchtung angeschafft werden konnten. Schließlich wurde noch ein VW-Kleinbus für die Auswärtsfahrten der Schüler- und Jugendmannschaften angeschafft.

Der Vorstandschaft war aber längst klar geworden, dass man mit einem einzigen Platz den Anforderungen eines geordneten Trainings- und Spielbetriebs nicht mehr gerecht werden konnte. Immer mehr Mannschaften mussten beim Verband angemeldet werden und der Zugang von Kindern und Jugendlichen war ungebrochen. Ein einziger Platz bei diesem Ansturm,- das reichte bei weitem nicht, das konnte es nicht sein!

Nach langen und zähen Verhandlungen wurden schließlich 1968 im Süden des Vereinsgeländes Grundstücke im Wert von 34.000 DM erworben, so dass der sog. B-Platz gebaut werden konnte.

 

1966 - 50 Jahre 1.FC Herzogenaurach

Waren die Feierlichkeiten zum 25-jährigen Vereinsjubiläum wegen des Krieges abgesagt worden, so beging man das halbe Jahrhundert des Vereins 1966 umso größer. Der FC präsentierte sich in seinem Jubiläumsjahr als gesunder und blühender Verein. Eine attraktive Veranstaltung jagte die andere.

Die 1. Mannschaft maß sich mit der Bundesligamannschaft der „Zebras“ vom Meidericher SV (heute MSV Duisburg in der 2. Bundesliga). Außerdem spielte man gegen die SpVgg Büchenbach (damals eingleisige Bayernliga) und gegen die Kleeblätter aus Fürth (2. Liga Süd).

 

Selbstverständlich gab es eine ausführliche Festschrift, für die Michael März, Walter Röder und der ehemalige aktive Tischtennisspieler Horst Huke verantwortlich zeichneten. Zahlreiche Gastvereine überreichten am Festabend Ehrengeschenke, der Schrimherr Landrat Dr. Georg Dassler griff mit einer Spende von 500 DM ebenso tief in die Tasche wie Bürgermeister Hans Maier.

Zahlreiche Mitglieder wurden geehrt und nach Beendigung der zahlreichen Wettkämpfe durften die 1. und 2. Mannschaft einen Ausflug nach Berlin unternehmen, während Mannfred Dennl mit seiner 3. Mannschaft die Berge im Raum Ruhpolding unsicher machte.

 

Die Firma PUMA steigt ein

Das größte Geschenk zum 50-jährigen Jubiläum machte die 1. Mannschaft sich und dem Verein jedoch selbst, und zwar mit dem Aufstieg in die Landesliga. Schaffte man im 1. Spieljahr in dieser zweithöchsten bayerischen Amateurklasse den Ligaerhalt problemlos, so ging es im zweiten Jahr jedoch wieder zurück in die Amateurliga.
Just zu diesem Zeitpunkt verkündete der neue Spielausschussvorsitzende Sepp Dietrich, dass „künftig die Firma PUMA den Verein tatkräftig unterstützen werde“.

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Viele Höhen - aber auch Tiefen

In der Spielzeit 1969/70 hatte Trainer Adi Knoll eine Mannschaft geformt, die unbedingt den Aufstieg in die höchste bayerische Spielklasse der Amateure, die Bayernliga, schaffen wollte. Und die Mannschaft schaffte es tatsächlich. Auf neutralem Platz des ESV Nürnberg West besiegte man im Ausscheidungsspiel den ASV Neumarkt. Das große Ziel war erreicht! Zahlreiche Fans aus der Aurachstadt, unter ihnen auch das Stadtoberhaupt, Bürgermeister Hans Ort, wohnten der Begegnung bei. Doch nicht nur die Mannschaft allein verdiente sich Lob und Anerkennung für den Aufstieg.

Fahrstuhl­mann­schaft FCH

Insgesamt sieben Jahre spielte der FC in der obersten Amateurklasse Bayerns, in der Bayernliga. Dreimal gelang dies, und zwar 1970 bis 1974, 1977/80 und 1979 bis 1981. Nach dem ersten Abstieg aus der Bayernliga (1974) formte Trainer Hans Nowak, Ex-Nationalspieler, aktiv u.a. bei Schalke 04 und beim FC Bayern München und nun in Diensten von PUMA-Chef Armin Dassler aus einer Mischung von erfahrenen Spielern und Herzogenauracher Nachwuchstalenten eine neue Mannschaft, mit der ihm auf Anhieb 1977 Meisterschaft und Wiederaufstieg gelangen.

Das Jahr 1970

Viele Höhen – aber auch Tiefen

In der Spielzeit 1969/70 hatte Trainer Adi Knoll eine Mannschaft geformt, die unbedingt den Aufstieg in die höchste bayerische Spielklasse der Amateure, die Bayernliga, schaffen wollte. Und die Mannschaft schaffte es tatsächlich. Auf neutralem Platz des ESV Nürnberg West besiegte man im Ausscheidungsspiel den ASV Neumarkt. Das große Ziel war erreicht! Zahlreiche Fans aus der Aurachstadt, unter ihnen auch das Stadtoberhaupt, Bürgermeister Hans Ort, wohnten der Begegnung bei.

 

Doch nicht nur die Mannschaft allein verdiente sich Lob und Anerkennung für den Aufstieg. Da waren noch zahlreiche fleißige Hände im Hintergrund, die der Mannschaft den Weg zum Erfolg ebneten: Viele Ehrenamtliche waren beispielsweise während der Saison im Einsatz, um nach ergiebigen Schneefällen den Platz bespielbar zu machen und es gab einen „Ring der Getreuen“, die sich um das Wohl der Aktiven sorgten, Funktionäre, die als Betreuer und Trainer von der untersten Schülermannschaft bis zum Reserveteam den Unterbau der Mannschaft sicherten oder zahlreiche, namentlich nicht genannte Mitglieder, die sich in den Dienst des Vereins gestellt haben. Mitten in die Vorbereitungen zur Meisterschaftsfeier fiel dann ein bitterer Wermutstropfen: Im Juli 1970 verstarb unser 1. Vorsitzender Adam Schacher. Alfons Schrepfer übernahm dessen Aufgaben und führte den Verein in seiner ersten Bayernligasaison.

 

Der Erfolg zahlte sich auch durch den Zuwachs an Mitgliederzahlen aus: zahl-reiche Neuaufnahmen waren zu verzeichnen und 1971 war man stolz auf 676 FC-ler, darunter befanden sich 607 Beitrag zahlende Erwachsene. Um für die Mannschaft und den laufenden Spielbetrieb alles zu tun, wurde 1971 begonnen, den „B-Platz“ für den Trainings- und Spielbetrieb der unteren Mannschaften auszubauen. Die Fa. Eyrich aus Nürnberg erhielt den Zuschlag für ihr Angebot von 153.622,34 DM. Gleichzeitig wurde der Vorschlag angenommen, das FC Gelände in „Rudolf-Dassler-Sportfeld“ umzubenennen.

 

Rudolf Dassler, der Firmengründer der PUMA-Sportschuhfabriken, erwies sich wie später sein Sohn Armin als großzügiger Gönner und Förderer des FC. So gingen beispielsweise 1971 Spenden in Höhe von 18.000 DM für die Jugendarbeit, für Schuhe und Sportbekleidung ein. Das Bindeglied zwischen dem Verein und der Firma PUMA, war trotz seiner späteren schweren Erkrankung „Sepp“ Dietrich von der Werbeabteilung der Sportartikelfirma. Er war nicht nur Mitglied im Spielausschuss sondern auch einer der Mitbegründer für den Karnevalsclub (KCH), der aus dem FC hervorgegangen ist. Erfreulich waren auch die Zuschauerzahlen im ersten Bayernligajahr. Zahlreiche Mitglieder opferten ihre Freizeit und halfen, die Stehränge um den Hauptplatz auszubauen. eine Berieselungsanlage wurde eingebaut und am B-Platz wurden Flutlichtmasten errichtet. Auch das Clubheim wurde renoviert.

 

Am Ende der Saison belegte der Neuling 1.FC Herzogenaurach einen beachtlichen 5. Tabellenplatz in der Bayernliga, der damals noch eingleisigen dritthöchsten Spielklasse in Deutschland.
Schweren Herzens musste man am Ende der Saison das hoffnungsvolle Talent Benno Schuster in den Profibereich zum 1. FC Nürnberg ziehen lassen. Dafür kamen aber dank der Unterstützung durch die Firma Puma, spielstarke ehemalige Profis zu unserem „Club“. Da war einmal der in Nürnberg groß gewordene und dann nach Fürth abgewanderte Franz Zimmert. Er machte viele Jahre im Mittelfeld und als Stürmer in unserer Mannschaft Dampf vor den gegnerischen Tor. Unter Trainer Hans Nowak engagierte er sich zunächst als Co-Trainer, bevor der ehemalige Forther selbst das Traineramt übernahm.

 

Neben Franz Zimmert wechselte auch noch der viermalige Nürnberger Nationalspieler „Nandl“ (Ferdinand) Wenauer (*1939 - +1992) an die Aurach. Als Abwehrrecke hielt er die Hintermannschaft drei Jahre lang zusammen und gab wertvolle Impulse nach vorne. In den 70-er und 80-er Jahren machte unser Verein durch spektakuläre Spielerverpflichtungen Schlagzeilen in der Sportpresse. Zu spielstarken Eigengewächsen kammen immer wieder namhafte ehemalige Bundesliga- oder Regionalspieler und brachte unserer Elf infolge ihres Sponsors bald die Bezeichnung „PUMA-Mannschaft“ ein.

Weitere namhafte Ex-Profis spielten in den 70-er und 80-er Jahren bei unserem FC. Erinnert sei nur an Torhüter „Gerry Neef“. Der „Schotte“ (weil er einige Jahre in Schottland gespielt hatte) kam vom Nürnberger Club. Des weiteren wurden Nürnberger und Fürther Ex-Profis verpflichtet: Manfred Ebenhöh und Norbert Knopf. Die beiden lehrten die gegnerischen Hintermannschaften über Jahre hinweg das Fürchten. Knopf trug von 1969 bis 1973 das FC-Trikot. 1970 errang er mit der Mannschaft den Aufstieg in die Bayernliga.

 

In den drei folgenden Jahren (1971 bis 1973) war er der Torschützenkönig der Liga. 29, 26 und 30 Tore erzielte der „Nobby“ in den drei Spielzeiten.Sein genialer Nebenspieler war der aus Langenzennstammende Manfred Ebenhöh. Ein Bundesligaspiel absolvierte er für den FC Nürnberg, erzielte dabei auch einen Treffer. Über die Fürther Kleeblätter führte sein Weg dann an die Aurach. In 132 Spielen, zwischen 1974 und 1978, trug er das FC-Trikot. Dabei erzielte er 83 immerhin Treffer.

 

Fahrstuhlmannschaft FCH

Insgesamt sieben Jahre spielte der FC in der obersten Amateurklasse Bayerns, in der Bayernliga. Dreimal gelang dies, und zwar 1970 bis 1974, 1977/80 und 1979 bis 1981. Nach dem ersten Abstieg aus der Bayernliga (1974) formte Trainer Hans Nowak, Ex-Nationalspieler, aktiv u.a. bei Schalke 04 und beim FC Bayern München und nun in Diensten von PUMA-Chef Armin Dassler aus einer Mischung von erfahrenen Spielern und Herzogenauracher Nachwuchstalenten eine neue Mannschaft, mit der ihm auf Anhieb 1977 Meisterschaft und Wiederaufstieg gelangen.
Die Bayernliga Euphorie währte jedoch nur ein Jahr. Infolge seiner beruflichen Beanspruchung in der Presse- und Webeabteilung bei PUMA musste Nowak seinen Posten niederlegen und wurde vom früheren Dortmunder „Goldköpfchen“ und späteren Nürnberger Mittelstürmer Franz Brungs abgelöst.

 

Nach einem packenden Kopf an Kopf Rennen mit dem Lokalrivalen ASV konnte der Kontrahent vom „unteren Weihersbach“ mit nur einem Punkt Rückstand auf den FC in seine Schranken verwiesen werden. 2 700 Zuschauer erlebten damals den Sieg unserer Mannschaft auf dem ASV Gelände.
Herausragende Spieler waren damals der beruflich aus Hof nach Mittelfranken übersiedelte Mittelstürmer Hermann Hofmann, der mit 31 Treffern die Torschützenkrone errang und der noch in der Jugend aktive spätere deutsche Rekordnationalspieler Lothar Matthäus, der beachtliche 21 Treffer in dieser Landesligasaison erzielte.

 

Zwei weitere Jahre erlebte man am Rudolf-Dassler-Sportgelände packende Fußballkämpfe –und da sich die Firma Puma als Sponsor zurückgezogen hatte, inzwischen weitgehend wieder mit Spielern aus dem eigenen Nachwuchsbereich, wie Rudi Kolb, Franz Ertl, Josef Polster, Dieter Strobel, („Ayala“) Fred Gansmann, dem aus Nürnberg zurückgekehrten Benno Schuster sowie Spielern aus der Region wie dem Aischer Roland Hobner oder Torhüter Uli Schauberger aus Erlangen. Und dass das erst 17 Jahre alte Super-Talent Lothar Matthäus seinen Teil dazu beigetragen hat, wurde bereits erwähnt. Im Anschluss an diesen Erfolg folgte Lothar dem Ruf von Hennes Weisweiler und Jupp Heinckes zu den „Fohlen“ der Gladbacher Borussia in die Bundesliga.

 

Trainer Brungs zog es anschließend in die Ferne. Zehn Stationen u.a. in Bayreuth und Fronlach, in Schweinfurt und Kassel und in Offenbach lagen auf seinem weiteren Weg, bevor er Abschied vom Fußball nahm und sich in Nürnberg seinem Toto- und Lotto-Geschäft widmete. Auf Franz Brungs folgte ein glückloser Erich Tauchmann, der im Dezember 1980 wegen Erfolglosigkeit Abschied nehmen musste. Vorübergehend übernahm Co-Trainer Heinz Keck das Traineramt. Der junge Trainer aus Brunn/Emskirchen und spätere Erfolgstrainer beim TSV Vestenbergsgreuth und bei 08 Bamberg hatte jedoch keine Lobby beim FC. Er musste das Ruder an den erfahrenen Heinz Elzner abgeben, der die Kohlen aber nicht mehr aus dem Feuer holen konnte. Zusammen mit dem FC Haßfurt und Würzburg 04 musste der Weg in die Landesliga angetreten werden.

 

Seit den 80er Jahren konnte der FC auch nicht mehr auf die Unterstützung durch die Firma Puma bauen. Nach dem Tod von Mäzen Armin Dassler (+1990) gab es keinerlei finanzielle Unterstützung durch den Sportartikelhersteller mehr.
Dieter Nüssing hieß der neue Mann, der nach dem Abstieg in die Bezirksliga als Spielertrainer und nach packenden Ausscheidungsspielen den Wiederaufstieg schaffte. Im entscheidenden Spiel gegen den FC Passau hielt unser Torhüter Geier drei Elfmeter, wurde neben Nüssing, der in der Saison 31 Treffer erzielt hatte, zum gefeierten Helden und sorgte somit für eine lange Nacht im Clubheim. Wie schwer es ist, sich in der spielstarken Landesliga Mitte zu halten, bekam die Nüssing Truppe im folgenden Jahr zu spüren. Man musste erneut den steinigen Weg in die Bezirksliga antreten.

 

Ein letzter Höhepunkt in der Vereinsgeschichte unseres FC war dann der 5. Juni 1987. Die Mannschaft besiegte vor 2.000 begeisterten Zuschauern - unter ihnen mehrere Hundert aus der Aurachstadt - in Ansbach den TUS Feuchtwangen, den Vertreter der Bezirksliga Mittelfranken Süd mit 4:1 Toren und stieg ein letztes Mal in höhere Regionen auf.
Ein Jahr konnte man sich in der Landesliga Gruppe Mitte halten, bevor es in der Folge nur noch bergab ging. Der FC machte seinem Namen von der „Fahrstuhlmannschaft“ leider alle Ehre.

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Abstiege und Meisterschaften

Das 20. Jahrhundert endete alles andere sportlich erfolgreich für die 1. Mannschaft des FC Herzogenaurach. Nachdem man 1994 aus der Bezirksliga abstiegen war und in den Folgejahren immer wieder am Wiederaufstieg geschnuppert hatte, stieg man in der Saison 1998/99 gar in die Kreisklasse ab.

Bezirksliga-Rückkehrer

Für die neue Saison 1999/2000 konnte man mit Bernd Studtrucker einen ambitionierten und ehrgeizigen Spielertrainer verpflichten, der u.a. für die SpVgg Fürth die Schuhe schnürrte. Während er in der ersten Saison noch dem TSV Höchstadt mit Reinhard ,,Rosi" Rosenzweig den Vortritt lassen musste, schaffte er im zweiten Jahr als Meister den Rückkehr in die Kreisliga.

Das Jahr 2000

Die 2000er – Abstiege, Meisterschaften und die Bezirksliga-Rückkehrer

Das 20. Jahrhundert endete alles andere sportlich erfolgreich für die 1. Mannschaft des FC Herzogenaurach. Nachdem man 1994 aus der Bezirksliga abstiegen war und in den Folgejahren immer wieder am Wiederaufstieg geschnuppert hatte, stieg man in der Saison 1998/99 gar in die Kreisklasse ab. Für die neue Saison 1999/2000 konnte man mit Bernd Studtrucker einen ambitionierten und ehrgeizigen Spielertrainer verpflichten, der u.a. für die SpVgg Fürth die Schuhe schnürrte. Während er in der ersten Saison noch dem TSV Höchstadt mit Reinhard „Rosi“ Rosenzweig den Vortritt lassen musste, schaffte er im zweiten Jahr als Meister den Rückkehr in die Kreisliga.

 

Studtrucker verließ den FC nach dem Aufstieg in Richtung Heßdorf und Reinhard Rosenzweig konnte vom TSV Höchstadt verpflichtet werden. „Rosi“ spielte in den beiden folgenden Spielzeiten mit seinem jungen Team jeweils oben mit, doch für den ganz großen Wurf reichte es am Ende nicht. Rosenzweig legte daraufhin eine Pause ein und etliche der jungen Nachwuchstalente wie Alan Hassgall, Michael Korder oder Alexander Jovanovic suchten ihre Chance bei höherklassigen Vereinen. Entsprechend schwer hatte es Stefan Nüssing (Sohn der Club-Legende und des ehem. FCH-Trainer Dieter Nüssing) in der nachfolgenden Spielzeit. Am Ende landete man auf dem Abstiegs-Relegationsplatz und schaffte gerade so den Klassenerhalt, bevor man ein Jahr später unter Werner Leidhardt dann wieder den bitteren Gang zurück in die Kreisklasse antreten musste.

 

Wie auch Anfang der 2000er dauerte es zwei Jahre, bis man wieder in das Kreis-Oberhaus zurück kehrte. Mit Armin Trippner hatte man mittlerweile wieder einen echten FC’ler als Spielertrainer in seinen Reihen. Sein Team schaffte mit einer sensationellen Rückrunde noch den Sprung auf Platz 2 und stieg nach drei gewonnen Relegationsspielen in die Kreisliga auf. Man setzte sich im folgeden Jahr im Mittelfeld der Kreisliga fest und hatte nichts mit Auf- oder Abstieg zu tun. Als es im zweiten Kreisliga-Jahr allerdings sportlich nicht mehr so rund lief, entschied man sich, für die neue Saison Rudi Litz als Trainer zurück an den Weihersbach zu holen.

Mit Litz als erfahrenem Trainer und jungen Talenten wie Michael Thomann, Florian Peter oder Christian Zenger hoffte man endlich wieder ganz oben mitzuspielen. Die Hinrunde verlief noch zufriedenstellend, ehe man in der Rückrunde in einen nicht mehr aufzuhaltenen Negativtrend kam und am Ende der Saison unerklärlicher Weise wieder in die Kreisklasse abstieg. Doch Rudi Litz ließ dies nicht auf sich sitzen, blieb als Trainer und führte das junge Team sofort wieder zurück in die Kreisliga.

 

Das Pech im Folgejahr war, dass die Bezirksoberliga aufgelöst werden sollte und damit nur der Meister der Kreisliga aufsteigen sollte. Der Tabellenzweite, welcher normalerweise in die Relegation kommt, hatte damit keine Recht noch um den Aufstieg in die Bezirksliga mitzuspielen und genau diesen zweiten Platz belegte man am Ende der Saison 2011/12. Für Rudi Litz war dies dann auch die Zeit, um nach drei Jahren Schluss und Platz zu machen für eine Reihe von jungen Trainer-Neulingen.

 

Den Anfang machte Alexander Contala. Ein fußballverrückter Ex-Profi des 1. FC Nürnberg, der zuletzte beim SC Feucht aktiv war. Nachdem Contala in seiner ersten Saison feststellte, dass Kreisliga-Spieler in der Sommerpause kaum Wert auf die eigene Fitness legen und man nur im Mittelfeld der Kreisliga landete, begann er die Sommervorbereitung auf die Saison 2013/14 direkt zwei Wochen früher und ließ seine Jungs erst einmal ordentlich Grundlagenausdauer aufbauen. Nach insgesamt acht Wochen Vorbereitung marschierte man schließlich ohne eine einzige Niederlage durch die Hinrunde. Die Maßnahme sollte fruchten. Am Ende wurde man vor dem SC Adelsdorf unangefochten Meister der Kreisliga 1 und kehrte nach 20 Jahren wieder zurück in die Kreisliga.

 

Trotz dieses riesen Erfolg und einer prächtig funktionierenden Mannschaft, entschied sich Contala zum TSV Kornburg zu wechseln und mit Reinhardt Kusnyarik kam der nächste Trainer-Neuling an den Weihersbach. Das Ziel für den aus Veitsbronn gekommenen Stürmer war klar – Klassenerhalt! Nach einer starken Hinrunde gingen seinem Team zu Beginn der Rückrunde die Puste sowie verletzungsbedingt auch die Spieler aus und man fiel in der Tabelle zurück. Bis zum Ende sollte man zittern und in einem Herzschlagfinale am letzten Spieltag musste man den bitteren Gang zurück in die Kreisliga antreten.

 

Da man in den Vorwochen gegen die direkten Konurenten um den Abstieg aus Hüttenbach, Stein und Nürnberg-Fürth nicht gewinnen konnte, war man am letzten Spieltag auf Schützenhilfe anderer Teams angewiesen und musste selbst beim SV Schwaig gewinnen. 9:3 siegt man am Ende und war voller Hoffnung, dass die SpVgg Hüttenbach gegen Cagri Spor Nürnberg nicht gewinnen würde. Bis zur 96. Minuten sah dies auch so aus und man wäre in der Bezirksliga geblieben, ehe in letzter Sekunde Hüttenbach einen Handelfmeter zugesprochen bekam, diesen verwandelte und somit die Pumas abgestiegen waren.

 

So bitter der Gang auch war, man ließ die Köpfe nur kurz hängen. Mit Jakob Karches stand schon länger ein weiterer „Neuling“ für den Trainerposten bereit, unabhängig von der Ligenzugehörigkeit. Und eben jener Karches schaffte es, dass die Jungs aus der Enttäuschung positive Energie entwickelten und diese Saison wieder um den Aufstieg zurück in die Bezirksliga mitspielen. Was würde besser im Jahr des 100-jährigen Bestehens passen, als ein weiterer Aufstieg der 1. Mannschaft des 1. FC Herzogenaurach!

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